Die Studie widmet sich erstmals epochen bergreifend der j dischen Beteiligung in der italienischen Frauenbewegung. Aus einer transnationalen Perspektive und auf der Basis neu erschlossener Egodokumente, zeitgen ssischer Zeitschriften, den Archiven j discher Gemeinden sowie der berlieferung von Polizei und Beh rden richtet Ruth Nattermann den Fokus auf die Erfahrungen italienisch-j discher Protagonistinnen im liberalen Einheitsstaat, w hrend des Ersten Weltkriegs und der faschistischen Diktatur bis 1945. Das Ziel besteht darin, die Spannungen des Emanzipationsprozesses zwischen Partizipation und Abgrenzung herauszuarbeiten sowie die Marginalisierung und Verfolgung w hrend des faschistischen Regimes aus dem Blickwinkel j discher Frauen zu betrachten.
Dass die faschistische Rassengesetzgebung des Jahres 1938 nicht das Ende einer idyllischen Integration, sondern den H hepunkt einer langfristigen Entwicklung bildete, wird anhand der Untersuchung italienisch-j discher Akteurinnen in ihren Beziehungen zur nicht-j dischen Mehrheitsgesellschaft eindr cklich demonstriert. Trotz ihres bedeutenden Einflusses auf die transnationale Orientierung der italienischen Frauenbewegung blieb ihre Emanzipation als Frauen und J dinnen unvollkommen.